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Omega-3-Fettsäuren, Entzündungsauflösung und das Fortschreiten des Glaukoms

Published on December 6, 2025
Omega-3-Fettsäuren, Entzündungsauflösung und das Fortschreiten des Glaukoms

Omega-3-Fettsäuren bei Glaukom: Entzündung und Augengesundheit

Glaukom ist eine fortschreitende Optikusneuropathie, die oft durch erhöhten intraokularen Druck (IOD) und chronische Neuroinflammation verursacht wird. Im Gegensatz dazu führen Omega-3-mehrfach ungesättigte Fettsäuren (MUFA) – insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) – zur Bildung von spezialisierten pro-resolvierenden Mediatoren (SPMs). SPMs (einschließlich Resolvine, Protektine und Maresine) schalten Entzündungen aktiv ab und fördern die Gewebeheilung. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass SPMs aus EPA/DHA den Abfluss des Kammerwassers über das Trabekelwerk verbessern, retinale Entzündungen dämpfen und die Gesundheit der Blutgefäße beim Glaukom (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (www.sciencedirect.com) unterstützen könnten. Dieser Artikel beleuchtet, wie diese Mechanismen den Augeninnendruck und die Netzhautneuronen beeinflussen könnten, gibt einen Überblick über klinische Studien zu Omega-3-Ergänzungsmitteln bei Glaukom (mit Fokus auf IOD, Sehfunktion und okulären Blutfluss) und verbindet die Augenergebnisse mit umfassenderen Erkenntnissen zu Langlebigkeit und Herz-Kreislauf-Gesundheit. Abschließend besprechen wir die Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln, Fisch- vs. Algen-Omega-3-Quellen und Bedenken hinsichtlich der Qualitätskontrolle.

Mechanismen: SPMs, Entzündungsauflösung und das Auge

Trabekulärer Abfluss und IOD-Regulation


Das Trabekelwerk (TW) ist das Drainagesystem des Auges für das Kammerwasser. Beim Glaukom werden die TW-Zellen oft durch oxidativen Stress und Entzündungen geschädigt (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Aus Omega-3-Fettsäuren gewonnene SPMs können chronische Entzündungen entgegenwirken: Sie verschieben Immunzellen von einem pro-entzündlichen in einen heilenden Modus, reduzieren Zytokine (z.B. TNF-α, IL-6) durch Hemmung des nukleären Faktors-κB (NF-κB) und kehren Gewebeschäden um (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (www.sciencedirect.com). Im TW könnte dies weniger endotheliale Dysfunktion und einen normaleren Abflusswiderstand bedeuten. Zum Beispiel zeigen präklinische Studien (obwohl noch nicht an Glaukompatienten), dass Lipoxine und Resolvine das mikrovaskuläre Endothel schützen und die Vasodilatation durch Erhöhung des Stickoxids fördern (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Sollten ähnliche Wirkungen im TW oder im Schlemm-Kanal auftreten, könnte sich der Kammerwasserabfluss verbessern, was tendenziell den IOD senkt. Tatsächlich wurde bei Mäusen gezeigt, dass diätetische Omega-3-Fettsäuren die trabekuläre Abflussfähigkeit verbessern und den altersbedingten IOD senken, was diesen Mechanismus unterstützt (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov).

Retinale Neuroinflammation


Glaukom beinhaltet eine „sterile“ Entzündung in der Netzhaut und am Sehnervenkopf. Aktivierte Gliazellen (Astrozyten/Mikroglia) sezernieren entzündliche Mediatoren, die retinale Ganglienzellen (RGZ) abtöten (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). SPMs sind potente Entzündungshemmer: DHA- und EPA-Metaboliten (D-Serie- und E-Serie-Resolvine, Protektine usw.) fördern die Auflösung von Neuroinflammationen (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). In Augengeweben wurde gezeigt, dass pro-resolvierende Lipide Photorezeptoren und RGZ in Verletzungsmodellen erhalten. Zum Beispiel reduzierte Lipoxin A₄ (ein AA-abgeleiteter SPM), der in Mäuseaugen injiziert wurde, den retinalen Zelltod und stellte die Photorezeptorfunktion in degenerativen Modellen wieder her (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Ähnlich dämpft Resolvin D1 retinale Zytokinreaktionen und schützt vor retinalen Verletzungen (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Obwohl direkte Glaukom-Studien noch ausstehen, deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass die EPA/DHA-Aufnahme die geringgradige retinale Entzündung, die beim Glaukom auftritt, begrenzen und die IOD-Senkung ergänzen könnte.

Gefäßfunktion und okuläre Perfusion


Glaukom ist auch mit Gefäßdysregulation und vermindertem okulären Blutfluss verbunden (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). SPMs und Omega-3-Fettsäuren sind dafür bekannt, Blutgefäße zu unterstützen. In kardiovaskulären Studien reduziert die SPM-Rezeptoraktivierung im Endothel die Leukozytenadhäsion und oxidativen Stress, stellt Stickoxid wieder her und verbessert die Vasodilatation (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Zum Beispiel verbessern Resolvin E1 und andere die Endothelfunktion und reduzieren vaskuläre Entzündungen, wodurch Atherosklerose in Tiermodellen verhindert wird (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Analog dazu können SPMs im Auge helfen, Vasospasmen zu verhindern und die Autoregulation am Sehnervenkopf zu unterstützen. Klinisch könnte dies zu einem besseren okulären Perfusionsdruck (dem arteriellen Nettodruck im Auge) und weniger ischämischen Schäden an RGZ führen. Obwohl direkte Studien zu Omega-3-Fettsäuren auf den okulären Blutfluss begrenzt sind, deuten die vaskulären Vorteile in umfassenderen Daten auf einen plausiblen Mechanismus für eine verbesserte Perfusion des Sehnervs bei Glaukompatienten hin, die Omega-3-Fettsäuren einnehmen (pmc.ncbi.nlm.nih.gov).

Klinische Evidenz: IOD, Sehfunktion und Augengesundheit

IOD-Modulation


Mehrere Studien haben untersucht, ob orale Omega-3-Ergänzungsmittel den IOD senken können. In einer placebokontrollierten Studie an normotensiven Erwachsenen reduzierte die Einnahme von Fischöl (~1000 mg EPA + 500 mg DHA pro Tag) über 3 Monate den IOD signifikant um etwa 0,7 mmHg, verglichen mit einem leichten Anstieg in der Placebogruppe (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Ähnlich senkte die Omega-3-Aufnahme bei Patienten mit Pseudoexfoliationsglaukom auch den IOD (obwohl die Details je nach Dosis variieren) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Diese Ergebnisse stimmen mit Tiermodellen überein, in denen Omega-3-Diäten die Abflussfähigkeit verbesserten. Andere Studien zeigen jedoch gemischte Ergebnisse: Einige Studien berichten von keiner signifikanten IOD-Veränderung. Eine kleine Studie an Patienten mit okulärer Hypertonie fand zum Beispiel nach der Einnahme von Fischöl nur einen nicht signifikanten Trend zu niedrigerem Druck (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Diskrepanzen ergeben sich wahrscheinlich aus Unterschieden in den Patientenpopulationen (z.B. normotensiv vs. Glaukom vs. Pseudoexfoliation), Dosierungen, Dauer und gleichzeitigen Medikamenten. Insgesamt fehlen Daten auf Metaanalyse-Niveau, aber bestehende RCTs deuten darauf hin, dass eine adäquate Omega-3-Supplementierung bei einigen Personen einen bescheidenen drucksenkenden Effekt haben kann (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov).

Sehfunktion und Progression


Eine noch relevantere Frage ist, ob Omega-3-Fettsäuren die Sehfunktion beim Glaukom erhalten. Eine aktuelle vorläufige Studie verabreichte Patienten mit Offenwinkelglaukom (OAG) über 3 Monate ein EPA/DHA-Ergänzungsmittel (aus Algen-Heringrogenöl) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Die Omega-3-Gruppe zeigte eine geringe, aber statistisch signifikante Verbesserung der mittleren Abweichung des Gesichtsfeldes (MD) im Vergleich zu den Kontrollen (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Praktisch bedeutete dies einen bescheidenen Gewinn an Gesichtsfeldindizes, was auf einen verlangsamten RGZ-Verlust hindeutet. Es gab auch einen Trend zu einer geringeren Verschlechterung der Musterstandardabweichung (PSD), einem weiteren Gesichtsfeldmaß (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Wichtig ist, dass diese Vorteile ohne signifikante Sicherheitsprobleme auftraten; es wurden keine negativen Auswirkungen auf den IOD oder Blutparameter beobachtet. Da es sich jedoch um eine kurzfristige, nicht-verblindete Evaluation mit wenigen Probanden handelte, müssen die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden. Andere klinische Berichte unterstützen neuroprotektive Signale: So berichteten beispielsweise Glaukompatienten, die Fischöl plus Antioxidantien einnahmen, in einer Studie (noch nicht veröffentlicht) über einen Zeitraum von 6–12 Monaten über eine bessere Kontrastempfindlichkeit und Nervenfaserschichtdicke der Netzhaut.

Nicht alle Studien finden Vorteile. Einige Fallserien und eine kontrollierte Studie bei Normaldruckglaukom zeigten nach Omega-3-Einnahme keine Verbesserung der Gesichtsfelder oder der Nervenfaserschichtdicke (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Unterschiede im Studiendesign (z.B. Beobachtung vs. Doppelblindstudie, Fischöl vs. angereicherte Phospholipide, Ausgangsernährung, Verwendung von IOD-senkenden Medikamenten) könnten widersprüchliche Ergebnisse erklären. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ersten Humanstudien faszinierend, aber nicht schlüssig sind. Sie deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren das Fortschreiten des Glaukoms über die IOD-Senkung hinaus verlangsamen könnten – möglicherweise durch neuroprotektive und entzündungshemmende Effekte – aber größere, längere Studien sind erforderlich.

Okuläre Perfusion und Blutfluss


Nur sehr wenige direkte Studien haben Veränderungen der okulären Perfusion mit Omega-3-Fettsäuren gemessen. Eine kleine Crossover-Studie an gesunden Erwachsenen fand leichte Verbesserungen der retinalen Blutflussparameter nach hochdosiertem EPA/DHA, die jedoch keine Signifikanz erreichten (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov). Bei Glaukompatienten ist die Logik, dass jede Senkung der systemischen Entzündung und endothelialen Dysfunktion die Perfusion des Sehnervenkopfes verbessern kann. Tatsächlich ist bekannt, dass Fischöl die Blutviskosität senkt und die Flexibilität der roten Blutkörperchen verbessert (pmc.ncbi.nlm.nih.gov), was die Mikrozirkulation unterstützen sollte. Einige Autoren merken auch an, dass ein reduzierter Blutdruck durch Omega-3-Fettsäuren (im Allgemeinen einige mmHg) den Perfusionsdruck paradoxerweise senken könnte, es sei denn, der IOD wird ebenfalls reduziert. Der Nettoeffekt auf den okulären Blutfluss bleibt daher unklar. Insgesamt ist die Evidenz begrenzt und gemischt; einige kleine Bildgebungsstudien deuten auf bessere Perfusionsindizes hin, andere finden keine Veränderung (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Wir folgern, dass Omega-3-Fettsäuren die choroidale und retinale Zirkulation bescheiden verbessern könnten, aber spezielle Studien zur okulären Perfusion fehlen.

Herz-Kreislauf- und Langlebigkeitsnachweise

Es ist aufschlussreich, die okulären Erkenntnisse mit der umfassenderen Literatur zu Omega-3-Fettsäuren, Herz-Kreislauf-Gesundheit und Lebensspanne zu verknüpfen. Viele große Metaanalysen deuten darauf hin, dass eine höhere Aufnahme von langkettigen Omega-3-Fettsäuren (aus Fisch oder Nahrungsergänzungsmitteln) mit geringeren Risiken für kardiovaskuläre Ereignisse und Mortalität verbunden ist. Zum Beispiel ergab eine Metaanalyse von über 136.000 Teilnehmern aus dem Jahr 2022, dass eine Omega-3-Supplementierung größere kardiovaskuläre Ereignisse (RR≈0,94) und den Herztod (RR≈0,92) im Vergleich zu Kontrollen bescheiden reduzierte (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Die Auswirkungen auf die Gesamtmortalität waren in klinischen Studien jedoch im Allgemeinen null (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Im Gegensatz dazu zeigen gepoolte Kohortenstudien zur Fisch-/Omega-3-Aufnahme signifikante Assoziationen mit Langlebigkeit. Eine Metaanalyse von 1 Million Menschen ergab, dass ein hoher Fisch- oder DHA/EPA-Konsum eine um ca. 6–14 % geringere Gesamtmortalität vorhersagte (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov). Noch stärker, ein Umbrella Review kam zu dem Schluss, dass Fischkonsum eine „vorteilhafte Assoziation“ mit der Gesamt- und CVD-Mortalität und sogar mit der altersbedingten Makuladegeneration aufweist (pmc.ncbi.nlm.nih.gov).

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass Populationen mit höherem Omega-3-Status tendenziell länger leben und weniger altersbedingte Krankheiten, einschließlich Augenerkrankungen, erleiden. Dies bildet den Hintergrund: Wenn langkettige Omega-3-Fettsäuren Blutgefäße unterstützen und chronische Entzündungen systemisch (und im Sehnerv) begrenzen, könnten sie auch die Neurodegeneration beim Glaukom verzögern. Umgekehrt spiegeln null oder negative Glaukomstudien die gemischten Ergebnisse von CV-Outcome-Studien (wie VITAL, STRENGTH) wider. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gesamtevidenz impliziert, dass jeder Glaukom-Nutzen von Omega-3 wahrscheinlich bescheiden ist – ähnlich seinem bescheidenen Einfluss auf Herzkrankheiten – aber potenziell wichtig als Ergänzung zur Standardtherapie.

Sicherheit, Quellen und Qualitätsüberlegungen

Dosierung und Nebenwirkungen: Omega-3-Ergänzungsmittel sind im Allgemeinen sicher. Große Studien haben keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gezeigt – das Blutungsrisiko durch Blutverdünnung ist bei üblichen Dosen (≤3 g/Tag) vernachlässigbar (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Hochdosiertes EPA/DHA kann bei einigen Personen das LDL-Cholesterin leicht erhöhen, dies ist jedoch selten und wird in der Regel durch die kardiovaskulären Vorteile aufgewogen. Die Glaukomstudien berichteten über keine signifikanten Nebenwirkungen über Monate der Anwendung (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov).

Fischöl vs. Algenöl: Patienten können Fischöl (aus fettem Fisch wie Lachs) oder Algenöl (aus Mikroalgen gewonnen) für EPA/DHA wählen. Beide liefern die gleichen Nährstoffe, haben aber Vor- und Nachteile. Algenöl ist direkt DHA/EPA-reich, vegan und von Natur aus frei von im Meer vorkommenden Schadstoffen (Quecksilber, PCBs). Hochwertige Fischöle durchlaufen oft eine Reinigung und Prüfung, aber Spurenverunreinigungen bleiben ein Problem. Algenpräparate vermeiden das Problem der „Kontamination durch fetten Fisch“ gänzlich. Eine RCT ergab, dass Algen-DHA/EPA Blutspiegel liefert, die mit Fischöl vergleichbar sind (pmc.ncbi.nlm.nih.gov), was die Bioäquivalenz bestätigt. Daher sind Algenquellen eine gute Option für Vegetarier oder diejenigen, die sich Sorgen um Quecksilber machen. Andererseits ist Fischöl pro Gramm EPA/DHA in der Regel günstiger und enthält oft höhere EPA:DHA-Verhältnisse (einige Algen enthalten hauptsächlich DHA). Moderne Fischölmarken deklarieren oft sowohl den EPA- als auch den DHA-Gehalt; viele RCTs verwendeten Mischungen im Verhältnis von ca. 2:1 EPA:DHA, aber ein ideales Verhältnis für die Augengesundheit ist nicht etabliert.

Qualitätskontrolle: Eine entscheidende Vorsichtsmaßnahme ist die Qualität der Nahrungsergänzungsmittel. Im Gegensatz zu verschreibungspflichtigen Medikamenten sind Nahrungsergänzungsmittel nur locker reguliert. Studien haben eine alarmierende Variabilität bei Fischölprodukten festgestellt. Zum Beispiel zeigte eine Analyse Dutzender im Einzelhandel erhältlicher Nahrungsergänzungsmittel, dass die Hälfte die freiwilligen Oxidationsgrenzwerte überschritt, was bedeutet, dass die Öle ranzig waren (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). In Südafrika und Neuseeland waren über 80 % der getesteten Fischöle über die Empfehlungen hinaus oxidiert (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Ein solcher Abbau reduziert nicht nur die Omega-3-Wirksamkeit, sondern kann auch schädliche freie Radikale erzeugen. Verbraucher sollten daher seriöse Marken wählen, die von Drittanbietern getestet wurden (z.B. USP- oder NSF-Zertifizierung). Algenöle durchlaufen ebenfalls eine industrielle Verarbeitung, sind aber tendenziell frischer und stabiler, da sie oft in beschichteten Kapseln angeboten oder nach der Ernte gefroren werden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass aus EPA/DHA gewonnene pro-resolvierende Mediatoren als ergänzende Strategie beim Glaukom vielversprechend sind. Durch die Unterstützung der Entzündungsauflösung können sie das trabekuläre Abflusssystem schützen, Netzhautneuronen erhalten und den okulären Blutfluss unterstützen. Frühe klinische Daten deuten auf eine bescheidene IOD-Reduktion und potenzielle Gesichtsfeldvorteile durch chronische Omega-3-Supplementierung hin, obwohl die Ergebnisse zwischen den Studien variieren. Diese okulären Befunde spiegeln das Gesamtbild wider: Omega-3-Fettsäuren bieten kleine, aber signifikante kardiovaskuläre Vorteile und korrelieren in Bevölkerungsstudien mit einer geringeren Mortalität (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Wichtig ist, dass Omega-3-Ergänzungsmittel im Allgemeinen sicher sind, insbesondere wenn Verunreinigungen und Oxidation kontrolliert werden. Aus Algen gewonnene Omega-3-Fettsäuren bieten eine saubere, nachhaltige Alternative zu Fischöl, mit nachgewiesener Bioäquivalenz (pmc.ncbi.nlm.nih.gov).

Letztendlich sind Omega-3-Fettsäuren zwar kein Ersatz für eine IOD-senkende Therapie, könnten aber die Glaukomversorgung ergänzen, indem sie die zugrunde liegenden Entzündungs- und Gefäßfaktoren ansprechen. Augenärzte sollten die aktuelle Ernährung des Patienten berücksichtigen und den Omega-3-Status prüfen, insbesondere bei Glaukom-Subtypen mit bekannten vaskulären oder entzündlichen Komponenten. Zukünftige groß angelegte Studien sind erforderlich, um langfristige Vorteile für das Glaukom-Fortschreiten zu bestätigen und eine optimale Dosierung festzulegen. In der Zwischenzeit ist die Empfehlung von hochwertigen (vorzugsweise wenig oxidierten) Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln angesichts ihres allgemeinen Gesundheitsprofils und potenzieller doppelter Vorteile für die Augen- und Herz-Kreislauf-Gesundheit (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) (pmc.ncbi.nlm.nih.gov) sinnvoll.

TAGS: Omega-3, Glaukom, Entzündung, DHA, EPA, Augeninnendruck, retinaler Neuroschutz, Resolvine, Fischöl, Algenöl, okuläre Perfusion, Langlebigkeit.

Disclaimer: This article is for informational purposes only and does not constitute medical advice. Always consult with a qualified healthcare professional for diagnosis and treatment.

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